Mária | Juli 30, 2024 | Geschichte der Kosmetik
Bock auf eine unterhaltsam anspruchslose Lektüre? Wir haben eine Liste spannender und manchmal sogar bizarrer unter heutigem Blickwinkel kaum fassbaren Momente aus der Geschichte der Kosmetik und Parfums zusammengestellt. Einige davon werden Sie nicht nur amüsieren, sondern auch in Staunen versetzen.
Die Geschichte der Kosmetik und der Parfums gehört zu den spannenden Geschichten über den menschlichen Drang nach Schönheit, der oftmals in unglaubliche bis absurde Praktiken ausgeartet ist. Was heutzutage abwegig und verrückt erscheinen mag, galt einst als Normalfall und war ein Teil von Kulturrituale. Der Blick auf die historischen Fakten zeigt uns, wie erfinderisch und einfallsreich die Menschheit in seinem Streben nach dem Schönheitsideal sein kann.
Kleopatra, die legendäre Königin Ägyptens war für ihre Schönheit und Vorliebe für Luxus bekannt. Sie verwöhnte sich mit Bädern in Eselsmilch, um ihre Haut zart und geschmeidig zu erhalten. Für dieses extravagantes Ritual waren bis zu 700 Eselinnen notwendig, damit sie ausreichend Milch für Ihre Bäder hat.
Bei Kleopatra verweilen wir noch einen Augenblick. In Griechenland und in Ägypten haben schönheitssüchtige Damen Wannen mit Kot dieser Riesenechse gefüllt und haben diesen als verjüngende Gesichtsmaske aufgetragen. Die oben beschriebene Herrscherin hat sogar diesen Beauty-Tipp in der Beauty-Fibel erwähnt, die Kleopatra eigenhändig verfasst haben soll.
Die Verwendung von Tierkot war nicht einmal im alten Japan ein Fremdwort. Das im Kot der Nachtigall enthaltene Enzym Guanin haben Geishas verwendet, um die Haut zu reinigen und zu verjüngen. Der Vogelkot wurde zu Pulver gemahlen und über die Haut im Gesicht verteil. Der Effekt zeigte sich sofort nach der Entfernung: ein pfirsichfarbener Porzellanteint voller jugendlicher Strahlkraft. Viele Day-Spas schwören auf diese Therapie bis heute hinein.
Exkremente waren nicht das einzige körpereigene Abfallprodukt, das in der Beauty-Geschichte in puncto Pflege der äußerlichen Schönheit Verwendung fand. Im altertümlichen Rom wurde Urin als Substanz der Gesichtsmasken eingesetzt, um einen natürlichen Glanz auf der Haut zu zaubern und den Teint weich und geschmeidig zu machen. Noch skurriler mag auch die Verwendung der Pipi als Mittel zum Zähneputzen und Bleichen oder als Kariesprophylaxe. Seine Wirkung war derart wirksam, dass Urin bis zum 18.Jahrhundert ein fester Teil vieler Mundwässer war.
Im altertümlichen Rom und Griechenland galt blasse Haut als Statussymbol, Zeichen für Wohlstand, Aristokratie und Schönheit. Um den wünschenswerten Hautton zu erzielen, haben Frauen auf verschiedene Substanzen einschließlich Blei und Quecksilber zurückgegriffen. Obgleich diese toxischen Stoffe gravierende Gesundheitsschäden herbeigeführt haben, war es wichtiger das Schönheitsideal zu erzielen. Mit toxischem Bleiweiß haben Frauen im 18. Jahrhundert den Teint und Rotblei die Wangen bemalt, um einen dramatischen Look zu erzielen.
In vielen Parfums der Antike fanden trotzt wenig appetitlichen Ursprungs Tierausscheidungen und Sekrete, wie z. B. Ambra - ein Abfallprodukt aus dem Darm des Pottwals oder Moschus aus dem Bauch des Männchen des Sibirischen Moschustieres Anwendung. Diese Substanzen wurden vor allem als Fixateure sprich Mittel mit der Fähigkeit, die Flüchtigkeit eines Parfums zu verringen und die Haltbarkeit des Parfums auf der Haut zu verlängern, hochgeschätzt. Heutzutage werden diese Stoffe i. d. R. durch synthetische Alternativen ersetzt.
In der Epoche der Renaissance wurden Parfums mit außergewöhnlichen Zutaten populär. Eine davon war „Katzenduft“ mit dem Extrakt aus Drüsen der Katze. Man hat nämlich diesem Duft eine aphrodisierende Wirkung und Steigerung der Attraktivität zugeschrieben.
Haben Sie gedacht, dass merkwürdige Praktiken der Vergangenheit angehören, befinden Sie sich auf dem Holzweg. Sie sind gleich unsterblich, wie unser Wunsch nach ewiger Schönheit und Jugend. Ein Beweis stellt der Renner in Sachen Beauty "Face-Slapping alias Ohrfeigen" dar - für den Klaps auf die Wange vom lizenzierten Profi werden Sie in Thailand 350 Dollar lockermachen müssen. Die Ohrfeigen-Massage soll zur faltenlosen Haut beitragen und die Haut straffen - indem sie Muskeln, Gewebe und Haut optimiert. Allerding funktioniert die schmerzhafte Behandlung auch in anderen Körperregionen - auch Brüste und Pos werden knackiger geschlagen. Manche Beauty-Rituale sind halt alles andere als Zuckerschlecken. Was meinen Sie dazu? Wird bei Ihnen das Sprichwort Wer schön sein will muss leiden Realität?